von: Dieter Fischer
Nach zweijähriger Pause wurde es wieder Zeit, mit unseren Frauen einen Blauwassertörn zu starten.
Die Wahl fiel in diesem Jahr auf Kroatien, genauer gesagt auf die Halbinsel Istrien. Der Ausgangshafen liegt in der Stadt Pula. Pula ist per Flugzeug schnell zu erreichen und mit dem Taxi ist man in 20 Minuten in der Marina Veruda.
Aufgrund eines starken Sturmes mit Starkregen in Pula, verzögerte sich der Abflug vom BER um mehr als eine Stunde. Zum Glück, und hier stimmte auch mal der Wetterbericht, riss der Himmel um 16 Uhr auf und die Sonne verwöhnte uns bis zum Törnende.
Unser Schiff: Bavaria Cruiser 46 mit Rollgroß, 4 Kabinen und 3 Nasszellen. Die Übergabe des Bootes war sehr unprofessionell. Immer wieder wurde vertröstet und die Serviceleute rannten kopflose hin und her. Dank der Erfahrungen unserer Crew konnten wir Steuerbord am Rumpf ein daumengroßes Loch feststellen. Zum Glück noch vor dem Auslaufen, sonst hätte man es uns anlasten können.
Zeitgleich kümmerte sich der Rest der Crew um die Einkäufe. Das Bunkern von Vorräten ist dort kein Problem, da große Discounterketten reichlich vorhanden sind.
Am Sonntag, 17.10.22 ging es dann los. Erste Etappe: Pula – Medulin (Istrien) 13 sm.
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von Axel Thun
Im Sommer 2019 fanden einige Sportsfreunde, dass perspektivisch der Focus mehr auf dem Seesegeln liegen könnte aber die Damen keine oder wenig Erfahrung damit haben und demzufolge hier recht skeptisch waren.
So kam es, dass Dieter und Antje, Torsten und Kerstin sowie Ela und ich beschlossen, einen gemeinsamen „Mädchentörn“ zu unternehmen, um Ihnen das Segeln auf dem Meer schmackhaft zu machen. Es sollte gemütlich werden, kurze Etmale geben und jeder sollte sein eigenes Reich haben.
Also wurde gesucht und eine Dufour 460 Grand Large in Heiligenhafen gefunden. Ein Boot mit Rollsegeln, Selbstwendefock und 4 Nasszellen, über 14 m lang und 4,5 m breit, viel Boot für 6 Personen. Ein gemeinsam passender Termin wurde auch gefunden und schönes Wetter gleich mitgebucht.
Am Freitag den 14.8. war es dann soweit, wir trafen uns in einem Hotel in Oldenburg i.H., um Samstag gleich früh in Hh zu sein. Es klappte recht reibungslos, das Boot war bereit, es wurde gemeinsam eingekauft. Dieter und ich haben das Boot genau besichtigt, einige unwesentliche Mängel gefunden aber im Grunde waren wir zufrieden. Die Übernahme klappte dann auch problemlos, wobei Michi, der die Übergabe machte, ein netter cooler Typ war.
Gegen Mittag ging es los in Richtung Bagenkop (DK). Bei strahlender Sonne und leichtem Wind machte die Eingewöhnung Spaß. Leider war das Ziel weiter entfernt als der Wind hergab, also ging nach halber Strecke die Maschine an. Mit Badestopp kamen wir gegen 1800 dann an und stellten fest, dass 4.50m Luxus ihren Preis haben. Alle freien Stände waren zu schmal. Also sind wir ganz nach vorn ans Ufer gefahren und haben uns quer ans Bollwerk zwischen die Standreihen gelegt. Es war knapp aber wir haben das super gut gemeistert (wurden sogar auf das Manöver angesprochen).
Ein sehr schöner gemütlicher Seglerhafen mit eingebautem Sonnenuntergang.
Auch ein nettes Restaurant mit riesigem Fischbüfett wurde gefunden und ein Bäcker war gleich im Hafen.
Da wir für die anderen etwas im Wege standen, sind wir morgens um 0700, mit frischen Brötchen, rausgefahren und haben vorm Hafen geankert und erst einmal gefrühstückt. Danach ging es mit leichten Raumwind, an Marstal vorbei, nach Rydköbing. Zwischendurch wurde auch wieder ein Badestopp eingelegt. Ich, als bekennender Warmduscher, blieb als Wache an Bord aber die anderen genossen eine schöne Ostsee. In Rydköbing wieder die Feststellung: Der scheinbar breiteste Stand war etwa 30 cm zu schmal, also auch hier wieder einen schönen Seitenstand und diesmal am Kopfsteg. Rydköbing ist auch ein nettes Städtchen und es gab eine kleine Pizzeria mit Garten, wo wir dann zu Abend aßen. Morgens, nach einem guten Frühstück, ging es gegen 1000 ab in Richtung Faaborg.
Angenehmer Wind und viel Sonne bescherten uns einen weiteren wunderschönen Tag mit Baden und einem leckeren Mittagssnack. In Faaborg sind wir gleich an die Kaimauer gegangen. Das Anlegemanöver gelang nicht ganz so gut aber es wurde problemlos angelegt. Faaborg, Ela und ich kannten es schon, hat eine hübsche Altstadt und einen ganz tollen Bäcker. Dieter's geschwollener Fuß ließ ihn an Bord bleiben. Zum Abend gab es dann Spaghetti Bolognese, diese hatte Ela im Vorfeld zubereitet und eingekocht. Morgens ging Torsten dann frischen Fisch kaufen um den bordeigenen Grill zu nutzen.
Da es an diesem Morgen kurz regnete, war der Start um 1000 dann bei wolkigem Wetter und einem angenehmen Südwest. Es ging in Richtung Mommark auf Als, diesmal waren etwa 5 Kreuzschläge nötig.
Dort angekommen schien die Sonne wieder und der kleine Hafen war noch halbleer. Es gab nur Schwimmstege aber Dank unserer klugen Frauen haben wir mit Fender und Badeleiter einem äußerst bequemen Ausgang gebaut. Hier ging dann jeder mal für sich alleine eine Stunde auf Pirsch und abends stellte Torsten den Grill am Heck an und dünstete uns den frischen Fisch. Ein Genuß war die einhellige Meinung.
Den nächsten Tag dann ab in Richtung Maasholm. Etwa 17 NM bei leichtem Wind und Sonne ergaben wieder einen genüsslichen Segeltag. Maasholm sah von Weitem sehr voll aus aber aus der Erfahrung der letzten Tage hatten wir gelernt, gleich die Seitenstände für die großen Yachten zu nehmen und konnten dann zusehen wie selbst die kleineren Boote zum Teil in den Ständen stecken blieben. In Maasholm selber hatte wir einen Tisch bestellt und köstlich a la Charte gespeist. Das Segeln bisher war so entspannt, dass Kerstin sogar den Wunsch nach etwas Wind und Welle äußerte, was wir natürlich sofort erfüllten. Am nächsten Morgen war es wolkig und windiger. Bei einer 5 und einem knappen Meter Welle ging es dann von Schleimünde ab in Richtung Fehmarn. Leider hielt der Wind nur etwa 1 Stunde durch und flaute dann ab, so dass wir den Kurs änderten und nicht nach Burgstaaken sondern nach Orth fuhren. Die letzten 10 NM mussten wir dann die Maschine anschmeißen, da uns Rasmus, trotz täglicher Spende, im Stich ließ. Da ich annahm, dass Orth ein kleiner Hafen ist und wohl einige Charterer sich dort in Stellung bringen, rief ich den Hafenmeister an und reservierte einen Stand am Kai.
Das war auch ganz gut so, untergekommen wären wir auf jeden Fall aber so hatten wir wieder einen tollen Stand. Orth selber ist winzig und außer Brötchen und Souvenirs gibt es nichts zu kaufen. Es gab noch einiges an Lebensmitteln und daher war Resteessen angesagt. Spaghetti, Spiegelei oder Rollmops, jeder worauf er Appetit hatte.
Der letzte Morgen war dann verregnet, so dass es angezeigt war, gegen 1000 direkt nach Hh zu fahren, um noch problemlos tanken zu können. Danach sind wir dann direkt in unseren Stand gefahren, der zwar breit genug war aber die Boxengasse für die gut 14 m Länge recht schmal war. Aber ein Griff in die Trickkiste und mit einer Hilfsleine klappte das Einparken beim ersten Anlauf und ohne anzuecken. Gegen 1130 haben wir angedockt und schnell die Autos geholt und beladen. Die Abnahme war problemlos da keinerlei Schäden oder Mängel von uns verursacht wurden.
Unser Resümee dieser Woche war eindeutig. Eine harmonische Woche mit fast perfektem Wetter, einer ausgezeichneten Crew und den Mädels hat es auch riesigen Spaß gemacht.
Ela und Axel, Skipper un sin Fru
von: Axel Thun
Die Schiffe: zwei Hanse 575, „Mrs. Boss“ mit Skipper Christof
und die „Grace of Sweden“ mit mir - Axel - als Skipper.
Nach einem ruhigen Flug und einer kurzen Taxifahrt kamen wir, also Christof und ich, gegen 10.30 Uhr in der Boatic-Marina in Trogir an. Es war noch zu früh, aber wir, unser Haufen ist bereits auf 4 Mann angewachsen, konnten die Formalien schon erledigen. Dann eine Runde durch den Hafen, die Boote ansehen und natürlich unser Zuhause für die nächste Woche suchen.
Da die Übergabe für 14.00 Uhr vereinbart war, gingen wir zum „Frühstück“ in das Marinarestaurant und haben tatsächlich auch etwas gegessen. Inzwischen fielen Regentropfen, groß wie kleine Spatzen, vom Himmel und um die Zeit tot zu schlagen, spielten wir im Restaurant Skat (ausgerechnet ich, der seit Ewigkeiten keine Karten in der Hand hatte, aber es ging und die Blamage hielt sich in Grenzen).
Gegen 14.00 Uhr haben wir die Schiffe übernommen. Die Boote waren riesig, das Interieur schnieke, wir hatten „nur“ eine Mikrowelle, wogegen bei Christof am Kartentisch ein Weinkühlschrank war, ein wenig dekadent. Aber dann war ich erstaunt, dass es nur Feststoffwesten gab, davon 3 Stück die definitiv zu klein, mit bis zu 70kg, waren und es gab auch nur 2 Life-Belts.
Weitere Crewmitglieder trafen nach und nach ein, so dass gebunkert werden konnte und ein zünftiges Bier zum Kennenlernen vernichtet wurde. Was blieb auch übrig, der Wettergott schien ein ernsthaftes Problem zu haben.
Am Sonntag, man wollte es kaum glauben, riss der Himmel auf und wir legten mit beiden Booten ab. Ich musste erst einmal tanken, da die Vorcharterer es nicht getan hatten. 200 l gingen da in den Tank, die hätten lieber ein Motorboot chartern sollen. Dann ging es los, Sicherheitseinweisungen und Aufgabenverteilung sind voraus gegangen, Schwimmwesten zugewiesen und auf jeden persönlich eingestellt. Weil der Wind noch recht dünn war, gab es für die Crew noch Knotenkunde und einen Crashkurs in Segelhandling.
Da südöstlich dunkle Wolken aufzogen, fuhren wir nach NW und auf der freien See gab es dann einen schönen Einstandswind. Um am ersten Tag die Crew nicht zu verschrecken und auch das Handling zu üben, wurden verschieden Kurse geübt und auch gerefft. Im Prinzip waren es Mädchenboote, zwar richtig groß aber auch mit elektr. Winschen, Selbstwendefock, Bugstrahlruder, Autopilot etc aber dafür ohne Gennacker.
Um die Crew zu beschäftigen, wurden die Segel mit der Hand gesetzt, von Hand gerefft und auch die Schoten bedient. Es ging dann zurück nach Trogir, da abends noch jemand zusteigen sollte und Mängel und erste Schäden an den Booten von den Marineros behoben werden mussten. Es war ein toller erster Tag der abends mit einem Grillabend recht spät ausklang.
Zum Glück hatten wir auf der „Grace of Sweden“ ein tolles Frühstücksteam, so dass nach Kaffee und Rührei mit Speck gegen 10.00 auslaufen angesagt war, was aber nicht heißt, dass auf dem anderen Schiff Hunger gelitten wurde, eher im Gegentail.
Sonne und leichter Wind versprachen einen super Tag. Leider nahm der leichte Wind noch ab, so dass ich irgendwann gelangweilt verkündete, ich wolle jetzt Dingi fahren. Christof war mit der „ Mrs. Boss“ und auslaufendem Kühlwasser(!) bereits vor gefahren. Nach dem Erlebnis mit dem kleinen Dingi, max 3 Personen und besser kein Wellengang, war ich der Überzeugung, dass Ankern in einer Bucht mit Bootstransfer ein abendfüllendes Programm werden würde und nicht erstrebenswert war. Wir wollten zur Insel Hvar in eine Bucht aber Christof war so clever, vorher dort anzurufen, um festzustellen dass keinerlei Restaurants mehr aufhatten. Also Kurs auf den Hafen Hvar. Unterwegs sahen wir noch ein paar Delfine von weitem und einen pseudoseglerischen Touristendampfer.
Hvar ist ein malerisches Städtchen und nach einem gemeinsamen Abendessen wurde der Ort getrennt erkundet. Ein Teil meiner Crew landete mit mir in einer kleinen Weinbar in der ein Typ, der aussah wie Porthos von den 3 Musketieren, super Weine anbot und im Laden richtig alte Rockmusik zu laufen hatte.
Ein richtig geiler Abend.
Montag morgen wieder fett frühstücken und ab die Post in Richtung der Insel Lastovo. Der Wind kam, wie angekündigt, aus SO und wurde zunehmend lebhafter, so eine 6-7. 2 Boote auf der See sind sofort eine Regatta und so war es auch, fighten bis der Arzt kommt oder bis Christof`s Fock aufgab. So musste er mit Maschinenunterstützung und damit außer Wertung weiter kreuzen. Unser Material hielt, zumindest an diesem Tag.
Das Ziel war eine kleine Bucht mit freien Moorings an der Pier und kleinen Restaurants. Der Wirt wurde blass, als es hieß Essen für 21 Männer, darauf war er nicht mehr eingestellt aber , woher auch immer, tischte er dann riesige Platten mit verschiedenstem Fisch und Lamm auf. Wein und Bier war auch ausreichend da, also alles gut. Wenn da nicht der blöde Anfängerfehler gewesen wäre, den Preis nicht vorher auszuhandeln....
Am nächsten morgen fiel ein wenig Wasser vom Himmel, es war dunkel und auch in der Bucht orgelte es zwischen den Wanten. Das versprach interessant zu werden. Wir legten an unserem morgendlichen Skippermeeting den Kurs fest. Erst nach Osten, es waren etwa 20 -25 kn Wind angesagt, und dann zwischen 2 Inseln vor Wind wieder nach NW, So die Theorie. Praktisch fuhr ich als erster raus und bekam gleich eins auf den Kopf. Das Reff eins war doch noch etwas zuviel aber Reff 2 war irgendwie verklemmt und damit erst einmal unbrauchbar. Bei dieser Welle und Wind wollte ich aber auch keinen raus jagen zum klarieren, also eben nur mit Fock. Christof hatte dieses Problem nicht, die Fock war umgebaut und so donnerte er mit dem Reff 2 davon und wir geringfügig langsamer hinterher.
Inzwischen hatte der Wind auf 35-37 kn aufgebrist und die Welle nahm auch zu. Also hieß das jetzt stundenlang gegen anreiten. Ich gab dann das Kommando die Schwimmwesten anzulegen, nicht aus Angst sondern ich wollte auch diese Situation simulieren, und einer sollte das Life-Belt zur Vorsicht anlegen. Soweit so gut, es machte tierischen Spaß, zumindest Einigen. Mit der Zeit wurde die Crew immer ruhiger, dann der erste, der zweite, der dritte....
Als der fünfte aufgab und sich übergab, dachte ich nun reichts, lasst mir wenigstens noch ein paar Leute gesund. Scheinbar war Rasmus von seiner morgendlichen Portion Pfefferminzlikör, Sherry war leider nicht an Bord, so begeistert, dass er völlig aus dem Häuschen war. Ein toller Ritt und dann plötzlich ein lauter Knall, Ein Schubkasten aus der Küche war rausgefallen und natürlich der mit den Tellern. Nun hatten wir ein riesiges Porzelanpuzzle und einen Einschub in Einzelteilen.
Aber kaum hatten wir den Kap-Effekt überwunden und waren in geschützten Gewässer, da waren die großen Klappen wieder da und selbst Wacki hatte es aufgegeben, sterben zu wollen. Ruhiger Raumwind, die Reffs enttüddelt, es war alles schön. Unser Ösi ging ans Ruder und fräste wieder seine Serpentinen in die See. Meine Ermahnungen sich vom Ufer und dem anderen Schiff frei zu halten, wurden ignoriert und nach dem nächsten Rudergängerwechsel geschah es. Schnorchi steuerte die größer werdenden Wellen nicht richtig aus und eine Bö ließ das Boot aus dem Ruder laufen. Sonnenschuss! Ist ja nicht schlimm, nur jetzt hatte die Defekthexe uns am Haken. Ein Druckrutscher hatte seinen Stift verloren und zwei Gummis an den umliegenden Rutschern waren weg, also war das Segel über fast 3 m nicht mehr am Mast befestigt. Also Segel wieder bergen und wieder nur mit Fock weiterfahren und beobachten, wie Christof in der Ferne verschwindet.
Gegen 16.00 kam der Anruf von Christof, dass wir eine Zieländerung vornehmen, da es sonst zu weit wäre. Neues Ziel die Insel Vis. Inzwischen waren wir wieder aus der Abdeckung der Inseln auf freier See und sind mit Geschwindigkeiten bis 11,7 kn, im Surf, gesegelt und dass nur mit der Fock.
Als wir dann im Hafen ankamen, war es 19.00 Uhr und stockfinster. Zum Glück war Christof schon da und hat mit der Taschenlampe Zeichen gegeben, wo wir anlegen konnten. An diesem Tag sind wir 64 NM gesegelt.
Abendessen war dann in einer Konoba um 20.00 Uhr gleich am Hafen und wieder riesige Platten mit Fisch, Fleisch und Kartoffeln und was noch alles aber diesmal war der Preis vorher ausgemacht.
Wieder hatten wir eine windige Nacht und dank unserem Bootsnachbar war meine Kabine schön beleuchtet, er hatte seine Hofbeleuchtung (Dampferlicht) angelassen.
Am nächsten Morgen wieder ein Männerfrühstück und dann ging es auf die Suche nach einem Baumarkt. Nun, gefunden haben wir ihn aber der Baumarkt war ungefähr so groß wie eine Dorfbäckerei hier aber nach einigem Suchen, hatten wir eine Gewindestange mit passenden Muttern und Federringen gefunden. Nun konnten wir wieder zur Reparatur schreiten und das hielt dann bis zum Hafen in Trogir. Nächstes Ziel war dann Milna auf der Insel Brac. Der Wind war wie zuvor nichts für empfindliche Leute aber diesmal hatte ich ja Reff 2. Und wirklich mit Wind aus SO mit Spitzen 38 kn wahrer Wind, je nach Kurs wird der scheinbare Wind schon mal etwas mehr und nach Herrn Beaufort ist das schon Sturm aber wir sahen es als echt super Segelwind, nun ging es in Richtung Brac. Die Crew war inzwischen „seefest“ und auch das Rudergehen klappte hervorragend. Wir waren mit Abstand die schnellsten Boote auf dem Wasser, da wir eben auch richtig Segel gesetzt hatten und nicht nur mit Fock oder gar gereffter Fock unterwegs waren. Nur leider war Christof eine Nuance schneller unterwegs, so dass unsere anfänglichen 300m Vorsprung, die wir durch ersteres Auslaufen hatten, nach knapp 20 Meilen aufgebraucht waren und wir nebeneinander durch die Enge fuhren. In Milna traf sich scheinbar alle Charterer, jedenfalls war ein steter Strom von Booten in den Hafen. Und hier geschah mein Missgeschick, beim Anlegen mit Seitenwind kam eine Bö, so wurde ich leewärts gedrückt und erwischte mit der Schiffsschraube die Mooring eines anderen Bootes. Der Klügere gab nach und wir waren das nicht, ein fast klinischer Schnitt. Es gab eine kleine Macke an einem Boot aber der Eigner, ein sehr netter junger Kroate, war nicht sauer und wir einigten uns recht schnell. Der neue Stand, direkt im Stadthafen, war dann unproblematisch und auch viel schöner.
Zum Abend gab es Kroatenburger, zumindest hatte es sich so gegessen, ein riesiges Brötchen mit Cevapcici und einer pikanten Soße mit Paprikastücken. Eigentlich Fastfood aber es hat super geschmeckt. Und dann wurde schon fast Abschied gefeiert und nicht nur auf unseren Booten, im ganzen Hafen war noch lange Partystimmung.
Am nächsten morgen rief der örtliche Pope um 06.00 Uhr zum Gebet oder was auch immer. Jedenfalls wurden sämtliche Glocken, die aufzutreiben waren, kakophonisch und wild geläutet.(Vielleicht aus Rache für unsere abendliche Leutseligkeit und der Sangesfreude auf einigen Booten)
Die Tankstelle war auch noch leer, also zeitig gestartet, gedieselt und bei wenig Wind aber schönem Sonnenschein mit „Platt vorm Laken“ in Richtung Trogir. Wir hatten dann ein großes Regattafeld gesehen, so richtig schöne Racer, mit neidvollen Blicken sahen wir, na jedenfalls ich, denen hinterher, denn bei uns ging es dem Urlaubsende entgegen.
Der Wind schwankte zwischen 5 und 10 kn, also es war richtig langweilig. Und da hatte ich dann mal den „Gustav“ (Autopiloten) fahren lassen. Wir kamen an die Einfahrt nach Trogir und ein paar Jungs wollten noch baden. Also Segel bergen, Hilfsleine mit Fender ausbringen und die Plattform runter fahren. Keine 10 Minuten später waren die Segel wieder oben und es ging nach Trogir zum finalen Anlegen. Hier wollte Atze dann auch mal das Hafenmanöver fahren, da er selber Motorboot fährt, sollte es doch klappen. Es ging auch recht gut aber ich glaube, er hat gemerkt, ganz so einfach sind 25 to auf 17 m Länge und 5,2 m Breite doch nicht zu beherrschen. Aber alles war gut. Kaum lag das Boot vertäut, stürmten ein paar der Jungs, angetrieben von Jochen, auch schon los, ihr Gepäck zum Auto zu bringen und ab nach Hause zu fahren.
Die waren so hektisch, dass wir kaum dazu kamen, ein abschließendes Gruppenfoto zu machen und als sie weg waren, hatten wir noch einige Utensilien von denen gefunden. So ein Stress!
Die Übergabe brachte es dann ans Licht. Dank unserer Reparaturen waren wir nur tellerlos wiedergekommen. Aber bei der „ Mrs Boss“ waren die Kampfspuren schon erheblicher, es wurde ein wenig verbrannte Erde hinterlassen. Der Taucher stellte dann noch fest, dass auch noch die Abdeckung des Bugstrahlruders fehlte.
Die Marineros ließen sich die Tankrechnung zeigen und waren dann reichlich verblüfft wie wenig Diesel wir bei diesem Wetter verbraucht hatten. Scheinbar ist segeln doch nicht so selbstverständlich, wir hatten insgesamt aber 191 NM geschafft.
Aber dank unseres Organisators, dem vielgepriesenem und hochgelobten Bolzi, der sich gerne Capitano nennt, hatten wir ein Sorgenfrei-Paket, also alles ein Fall für die Versicherung.
Am Abend gab es noch eine Exkursion nach Trogir rein und mit etwas Glück fanden wir ein Restaurant, wo es preiswert riesige Portionen mit örtlichen Fleischgerichten gab. Man konnte auch Fisch essen aber, warum auch immer, die Grillplatte für 2 Personen waren der Bestseller. Und natürlich war der Weißwein aus der Region der Hammer. An Bord wurde dann noch versucht, durch Reste trinken, das Boot etwas aufzuräumen aber diese Woche war doch ganz schön anstrengend gewesen, so dass ich bald in der Koje lag.
Am nächsten morgen flogen Christof und ich bei Sonnenschein nach Berlin und kamen hier bei grauer nasskalter Suppe an. Ich will wieder zurück!
Axel Thun
Skipper der „Grace of Sweden“
von: Axel Thun
Fehmarn – Warnemünde – Rund Bornholm – Warnemünde – Fehmarn
Am 6. Juni 2012 trafen wir, die „Renngemeinschaft vom SGW/KSC segeln“, ich war allerdings der einzige vom KSC und damit der kleinere Part, uns zum 3. Mal in Heiligenhafen. Dort gab es ein leckeres Fischgericht in unserem „Stammrestaurant“ und dann wurde feucht das kommende Event gefeiert.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Burgtiefe, um unser Boot, eine Salona 45, zu übernehmen. Wie zu erwarten, einfach ein geiler Kahn. Die Sache mit dem Pyroschein hatten wir etwas zu einfach eingeschätzt, aber da „Krauti“, zwar das erste mal dabei, einen solchen hatte, ließen wir uns keine grauen Haare wachsen. Und auf ging es nach Warnemünde, ein Tisch in unserer „Nagelkneipe“ war schon bestellt. Dünner Wind und Nebel machte die Überfahrt nicht sehr attraktiv, aber man war eben auf See. In Warnemünde wurden wir von einigen unserer Frauen bereits erwartet und es wurde ein schönes gemeinsames Abendessen.
Am nächsten Tag ging es wieder aus Meer, ....
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